Es ist soweit. Die SoLaWi beginnt 2022 ihre erste Saison in Scheßlitz mit einem wunderschönen Giechburgblick, den man von unserem Acker aus hat. Es wurde bisher viel organisiert, durchdacht, getüftelt und connectet. Nun möchten wir euch einen Einblick in unsere Feldarbeit und die dahinterstehende Anbauplanung geben.
Im März steht einiges an für unser Feld: Bodenproben entnehmen und ggf. Bodenanpassungen vornehmen und eine gemeinsame Feldaktion starten in der wir die Beete anlegen. Dann kann es an die Pflanzung erster Kulturen wie beispielsweise Zwiebeln, Knoblauch, Kohlrabi und Spitzkohl gehen.
Fortan wird im 2-Wochen-Rhythmus immer mehr Gemüse den Weg in die Erde finden. Im ersten Jahr haben wir uns entschieden, abgesehen von Direktsaaten wie Radieschen, Möhren und Co. die meisten Pflanzen bei einem Jungpflanzenhersteller nach Bioland-Kriterien zu beziehen und im Jungpflanzenstadium zu pflanzen. Dies entlastet besonders in der Aufbauphase die Gärtnerin. Sie kann sich so ganz aufs Pflanzen und Beete bearbeiten fokussieren. Jetzt heißt es auch fleißig Unkraut jäten.
Im Monat Mai beginnt für unsere Gärtnerin Tina dann die eigentliche Saison. Neben Tomaten und Zucchinis kommen jetzt auch schon viele Herbst- und Wintersorten direkt nach den Eisheiligen in die Erde. In diesem Monat beginnt auch für unsere Mitglieder der Ernteteilervertrag mit der Entrichtung des ersten Beitrages. Gerne darf hier bereits beim Setzen von Pflanzen und Unkrautjäten tatkräftig Hand angelegt werden – wir freuen uns sehr über freiwillige Helfer.
Ab Juni gibt es dann die Belohnung: die ersten großen Ernten sind da. Geplant ist, von jetzt an bis in die Wintermonate Januar/Februar des nächsten Jahres jede Woche zwischen 5 und 7 leckere Gemüsesorten an unsere Solawisten auszugeben. Ausgabetag ist der Donnerstag. Ihr dürft euch über eine Vielzahl unterschiedlicher Kulturen freuen. Geerntet wird natürlich je nach Jahreszeit und Reifegrad.
Folgende Gemüsesorten haben wir für euch geplant:
Spitzkohl | Tomaten | Grünkohl |
Fenchel | Gurken | Zuckerhut |
Chinakohl | Kürbis | Endivie |
Mangold | Rotkohl | Hirschhornwegerich |
Salate | Weißkohl | Winterpostelein |
Kohlrabi | Radicchio | Feldsalat |
Zwiebeln | Zuckermais | Möhren |
Rosenkohl | Lauch | Bohnen |
Bundzwiebeln | Wirsing | Pastinake |
Mairüben | Asiagemüse | Petersilienwurzel |
Knoblauch | Staudensellerie | Stielmus |
Rote Bete | Zucchini | Spinat |
Knollensellerie | Radieschen | Kräuter |
Da wir mangels finanzieller Mittel im ersten Jahr auf ein Gewächshaus verzichten, bauen wir unser Gemüse 2022 ausschließlich im Freiland an. Damit die Ernte unter freiem Himmel ebenso gut ausfällt pflanzen wir spezielle Freilandkulturen wie bspw. Sorten von Freiland-Tomaten und Freiland-Gurken. Zudem kann man die Pflanzen gut mittels Vliese gegen Frost und kalte Witterung schützen.
Damit wir euch auch im Winter mit knackig frischem Gemüse versorgen können, bauen wir im Frühjahr und Sommer einige Kulturen viel öfter an als wir sie frisch ausgeben. Diese werden dann in Erdkellern eingelagert oder auch erst im Winter direkt zum Ausgabetag geerntet. Darunter zählen z.B. Kohlsorten wie Rotkohl und Wirsing, aber auch Rote Bete und Möhren sowie Frischware wie Feldsalat, Postelein und Hirschhornwegerich.
Im Dezember und Januar geht es dann bereits an die Planung für nächstes Jahr – vielleicht ja dann mit einem Gewächshaus und noch mehr Möglichkeiten. Paprika und Aubergine zum Beispiel.
Unsere SoLaWi bewirtschaftet ausschließlich biologisch und ökologisch, was bedeutet, dass wir keine chemischen Mittel und Substanzen einsetzen. Um Schädlingen Herr zu werden, wird auf natürliche Ressourcen zurückgegriffen. So wird z.B. Schafswolle um die Beete gelegt und als natürliche Barriere gegen Schnecken genutzt oder wir rufen zu einer gemeinsamen Schneckensammelaktion auf.
Auch Kulturschutznetze unterschiedlicher Größen dienen dazu, Schädlinge wie den Erdfloh oder die Raupe des Kohlweißlings gar nicht erst in Versuchung kommen zu lassen. Zur Vorbeugung oder Behandlung von Pilzen und anderen Krankheiten wie Mehltau an den Pflanzen kommen speziell für die jeweilige Kultur aufgebrühte Tees zur Anwendung, welche die Pflanze stärken sollen. Auch ein Wildzaun kommt zum Einsatz und schützt vor Fraßspuren von Rehen und Hasen. Ihr seht, vieles ist möglich – und das ganz ökologisch.
Wir freuen uns auf eine ertragreiche, erntefrohe Saison mit Euch!
Euer SoLaWi Giechburgblick Team