Am Mittwoch, den 08. Mai 2024, fand das 14. ILE-Netzwerktreffen Oberfranken in Scheßlitz statt. Gastgeber war die ILE Jura-Scheßlitz, die die Teilnehmer in den Gasthof Goldener Anker eingeladen hatte.
Das Treffen begann mit einem herzlichen Ankommen. Thomas Betz, 1. Bürgermeister von Wattendorf und Vorsitzender der ILE Jura-Scheßlitz eröffnete die Veranstaltung. Roland Kauper, 1. Bürgermeister der Stadt Scheßlitz, stellte in Kürze seine Stadt vor. Mandy Baum und Thomas Hüppe gaben Einblicke in die ILE Jura-Scheßlitz und stellten aktuelle Projekte vor.
Tobias Alt und Thomas Müller vom ALE Oberfranken präsentierten im Anschluss aktuelle Entwicklungen innerhalb des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberfranken. Der Vortrag stieß auf reges Interesse und bot zahlreiche Anknüpfungspunkte für die anschließenden Diskussionen.
Ein weiteres Highlight des Vormittags war die Vorstellung aktueller Projekte aus den oberfränkischen ILE-Regionen. Philipp Herrmann, ILE-Manager der Region Rund um die Neuburg, gab spannende Einblicke in das Thema „Stiftungen“. Als erste ILE gründeten sie die „Neubürg Stiftung“. Das Projekt, „Cisterscapes connecting Europe“, wurde von der ILE-Managerin Luisa Krapp vorgestellt. Erst kürzlich wurde dieses mit dem europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Christian Ertl von der ILE Dreiländereck berichtete über die Aktivitäten zur Aufwertung des namensgebenden Dreiländerecks Bayern-Sachsen-Tschechien. Die Projektvorstellungen wurden von Miriam Mai abgeschlossen, die über die Machbarkeitsstudie zum Thema Car-Sharing in der ILE B303+ informierte. Einmal mehr zeigten die Vortragenden so die beeindruckende Breite der Arbeitsfelder der oberfränkischen ILE-Regionen auf.
Nach einem stärkenden Mittagessen setzten die Teilnehmer das Programm mit einer Exkursion im ILE-Gebiet fort. Daniel Nerlich gab faszinierende Einblicke in sein Agroforstprojekt nach dem Keyline – Design in Schweisdorf. Agroforstwirtschaft kombiniert landwirtschaftliche Nutzpflanzen und Bäume auf derselben Fläche. Diese Methode fördert die Biodiversität, verbessert die Bodenqualität und bietet Schutz vor Erosion. Durch eine bestimmte Anordnung von Bäumen auf der Ackerfläche wird zudem das Wasser länger im Boden gespeichert und bleibt für Nutzpflanzen verfügbar. Daniel Nerlich und Moritz Mohr statuieren mit ihrem Projekt ein Exempel, welches auch langfristig als Bildungsort für die Verbreitung der Methode genutzt werden soll. Das Projekt wurde als Regionalbudgetprojekt von der ILE gefördert. Durch die Biozertifizierung konnten die Initiatoren zudem auch Förderungen der Ökomodellregion Obermain Jura in Anspruch nehmen.
Anschließend besuchten die Teilnehmer die SoLaWi Giechburgblick e.V. in Scheßlitz. Das Projekt startetet 2022 als Kooperationsprojekt zwischen der ILE Jura – Scheßlitz und der Ökomodellregion Obermain – Jura. Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) basiert auf einer Partnerschaft zwischen Landwirten und Verbrauchern. Mitglieder der SoLaWi teilen die Ernteerträge und unterstützen die Produzenten finanziell für ein gesamtes Erntejahr. Dieses Modell fördert regionale Wirtschaftskreisläufe, reduziert Transportwege und stärkt die lokale Lebensmittelversorgung. Durch die direkte Beteiligung der Verbraucher an der landwirtschaftlichen Produktion wird eine nachhaltige und faire Bewirtschaftung der Anbauflächen ermöglicht. In Scheßlitz werden zwischen 45 und 55 Haushalte mit regionalem Gemüse über die SoLaWi versorgt.
Das Programm endete mit einer Wanderung von der Giechburg zum Gügel. In der Gügelkirche gab Kirchenpfleger Anton Heinert spannende Einblicke in die Geschichte dieses Gotteshauses.
Das 14. ILE-Netzwerktreffen Oberfranken war ein voller Erfolg und bot eine hervorragende Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen. Die Veranstaltung zeigte einmal mehr, wie wichtig das Engagement und die Zusammenarbeit der ILE-Regionen für die nachhaltige Entwicklung Oberfrankens sind.
Die Organisatoren und Teilnehmer freuen sich bereits auf das nächste Treffen, um die begonnenen Diskussionen fortzusetzen und neue Projekte anzustoßen.