„Bier als regionale Ressource“ – Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule Coburg und der ILE Jura – Scheßlitz abgeschlossen
Mit Ende des Wintersemesters zog die Studierendengruppe der HS Coburg, Studiengang Zukunftsdesign, ihr Resümee aus der ihr gestellten Projektaufgabe. Dazu lud die Gruppe zur Abschlusspräsentation ein – natürlich in einer der Jurabrauereien, die Gegenstand des Projektes waren. So trafen sich am Freitag, 03.02.23 neben den Kooperierenden auch einige Brauer und interessierte Bürger*innen aus der Region, sowie Vertreter*innen des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberfranken und des Landratsamtes Bamberg.
Die Projektaufgabe, mit der sich die Studierenden beschäftigt haben war so breit gefächert wie auch ihre Ergebnisse. Mit vielen inhaltlichen Inputs und Humor begeisterte die Gruppe ihre Zuhörer*innen und regte zum Nachdenken an. Die Frage, wie die Ressource Bier als Potenzial der Region für die zukünftige regionale Entwicklung genutzt werden kann, stand dabei im Vordergrund.
Stärkung der Bierkultur nicht nur Thema der Brauer*innen
„Während der Zusammenarbeit haben wir gemerkt, dass nicht nur die Brauer wichtige Akteure bei der Fragestellung sind“, verrät Monika Kröner von der HS Coburg. „Die Brauer sind in dem Thema natürlich die Hauptakteure. Gleichzeitig haben auch die Kommunen, Bürgermeister und Bürger*innen vor Ort ein großes Interesse daran, dass die Brauereien auch als sozialer Ort zukunftsstark aufgestellt sind. Auch deshalb ist die Zusammenarbeit zu dem Thema für alle von großer Bedeutung.“, so Mandy Baum von der ILE Jura – Scheßlitz.
Die Studierendengruppe beleuchtete verschiedene Aspekte. So warf die Gruppe einen Blick auf aktuelle Megatrends wie die Digitalisierung, die Zunahme von vegetarischen Ernährungsweisen und die Wichtigkeit von Kooperationen und Synergien in dem breiten Themenfeld Brauereien und Brauereikultur. Auch zeigte die Gruppe auf, dass die Region mit ihren vier Gemeinden Wattendorf, Königsfeld, Stadelhofen und Scheßlitz mit vielen Freizeitangeboten auch touristisch punkten kann, jedoch die Vermarktung dieser noch viel mehr Potenzial habe.
Was sagen Kalli, Katrin und Harry über die Brauereien und Möglichkeiten der Region?
Um die Diskussion um zukünftige Zielgruppen der Brauereien möglichst plastisch darzustellen, arbeitete die Gruppe mit „den Gästen der Zukunft“ (Personas). Diese sind fiktive Persönlichkeiten, die stellvertretend für eine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse stehen.
So konnte der „Stammtisch Kalli“ seine Bedürfnisse nach günstigem, traditionellem Bier, gutem fränkischen Essen und echten Gesprächen genauso äußern wie die Familienmutter Katrin B., der familienfreundliche Angebote und digitale Möglichkeiten der Sitzplatzreservierung ebenso wichtig sind wie ein vegetarisches Speiseangebot. Die dritte Persona im Bunde rundete Harry G. ab, der vor allem Klettern und Mountainbiken mit einem Besuch in einer Brauerei verbinden möchte, möglichst mit E- Bike Ladestation.
Bei einem live durchgeführten Bier – Quiz konnten die Studierenden auf die fairen Bierpreise der Region hinweisen. So kosten 0,5 L unserer regionalen Biere teilweise deutlich weniger als ihr Berliner Nachbar. Auch im nationalen verzeichnet das Bier der Region ein überdurchschnittlich gutes Preis – Leistungsverhältnis.
Das Ende des Projektes ist erst der Anfang für die Region
Zwar schließt das Kooperationsprojekt mit der HS Coburg nach diesem Wochenende ab. Für die ILE Jura – Scheßlitz, die Bürgermeister und die Brauereien beginnt damit jedoch eine neue Form der Zusammenarbeit. Die vielen Impulse werden nachbereitet, die Brauer selber haben für dieses Jahr ein gemeinsames Projekt auf die Beine gestellt, welches über die ILE zu großen Teilen gefördert wird. Dabei organisieren einige von ihnen in Zusammenarbeit mit dem Verein Private Brauereien Bayern e.V. eine Fortbildung von der renommierten österreichischen Kiesby Akademy in der Region zum Thema Brauereiführungen und Marketing.
Weitere Projektideen werden von den ILE – Umsetzungsbegleitern in der kommenden Zeit aufgenommen. „Die Zusammenarbeit mit der HS Coburg hat uns genau das gebracht, was wir erhofft haben“, so Thomas Hüppe, ebenfalls Umsetzungsbegleiter der ILE Jura – Scheßlitz. „Wir haben neben ganz neuen Perspektiven auch neue Schritte in dem Zusammenkommen mit den Brauereien machen können. Eine externe Sicht auf die Schätze unserer Region ist für uns von großem Wert. Zudem hat die Zusammenarbeit auch einfach Spaß gemacht. Der Mehrwert bei der Verbindung von Wissenschaft, Praxis und Regionalmanagement ist für alle Seiten enorm.“
Die Projektergebnisse, sowie ein Podcast mit den fiktiven „Gäste der Zukunft“ zum Thema Bier und Attraktionen können hier auf der Homepage eingesehen werden (Projekte > Stärkung der Brauereien und Gaststätten > Kooperationsprojekt „Bier als regionale Ressource“).